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Danke Edita

Februar 8, 2008

Norma besuchte ich heute keineswegs aus Hygienegründen nach dem gestrigen Nabucco. Es ergab sich einfach, dass ich bei der derzeit laufenden Serie immer einen Tick zu spät kam, um an einen guten Galerie-Stehplatz kommen oder verhindert war und mich deshalb mit der letzten Vorstellung begnügen musste. Es war ein besonderer Abend.

München + Belcanto = Edita Gruberova + N. Inzwischen lebt Frau Gruberova in der Norma. Sie verkörpert sie so eindringlich, schlüpft buchstäblich hinein in die Person, die sie darstellt, dass man als Zuschauer sich ihrem Zauber nicht entziehen kann. Darüberhinaus ist sie mit einer Stimme gesegnet, die sie kultiviert und gepflegt hat und deren Schönheit und Ausdruckskraft uns Zuhörer so oft beglückt.

Anlässlich ihres 40jährigen Bühnenjubiläums, das sie im Februar feiert, haben Münchner Fans mit einem großen Plakat und einem Rosenstrauss sich am Ende der Vorstellung bei der Künstlerin bedankt.

N. war natürlich auch da. Sonia Ganassi, die Adalgisa der Premiere, sang wieder einmal in München. Sie ist eine wunderbare Sängerin mit einem tragfähigen, unverwechselbaren Mezzo. Das Sensationelle bei ihrem Auftritt in der Norma ist das Zusammenspiel mit Edita Gruberova. Die Stimmen der beiden Frauen passen in ihrem Timbre nicht nur perfekt zusammen, ihre Perfektion und Schönheit sind kongenial, erzeugen dennoch eine grosse Spannung. Zwei einander ebenbürtige Frauen und ein Mann, da kann nichts Gutes rauskommen. So hält man auch spätestens ab „Son io“ den Atem an.

Der Vollständigkeit halber: Zoran Todorovich sang wie immer Pollione. Besonders stark war sein Auftritt in den Ensembles, da hat er sich sehr gut gegen die beiden Überfrauen behauptet. Normas Vater Orovesco hatte Roberto Scandiuzzi übernommen, Markus Herzog sang Flavio (gut!) und Cynthia Jansen Clotilde. Friedrich Haider dirigierte umsichtig und sängerfreundlich.

So ist das hier bei uns. Premieren floppen und ein Repertoireabend wird zum Sängerfest. Es war herrlich. Ovationen für alle.

PS: Da fällt mir gerade noch ein: Es war Konjunktur für Schwarzhändler. Kartensuchende mit ihren Schildchen bevölkerten die Eingangsstufen, und per Zufall hörte ich auch einen „Schlepper“ seinem Auftraggeber mitteilen, dass „dort drüben“ 185 Euro geboten worden seien. Selbst wenn es sich dabei um Tickets der besten Kategorie gehandelt haben sollte, wären immerhin 22 Euro pro Platz zu verdienen gewesen.

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